PRÄSENS, PRESENT TENSE.

Die Modedesignerin Jil Sander stellte ihre weltweit erste Einzelausstellung “Jil Sander. Präsens” im Museum für Angewandte Kunst in Frankfurt aus.

Publication Date

06.01.2018

Photography

Erie Ehrenberg, Kimberly Lloyd

Syndication

Lloyd and Associates

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Matthias Wagner K, Direktor und Kurator des Museums, präsentiert – in enger Zusammenarbeit mit der Designerin – Sanders puristische Auffassung von Ästhetik, die durch Raumkompositionen, Klang, Text, Fotografie, Film, Kunst und Mode realisiert wurde. Als eine der bedeutendsten deutschen Designer ihrer Zeit, neben Karl Lagerfeld, zieht die Ausstellung mit und über Jil Sander ein internationales Publikum nach Frankfurt – gut gelungenes Citymarketing.

Die 3000 Quadratmeter Ausstellungsfläche muten wie ein überdimensionaler Jil Sander-Flagshipstore an. Sanders Präsenz ist in allen Räumen spürbar mit einer leichten Tendenz zur Überfetischisierung der Designerin. Die sehr harmonisch wirkende Ausstellung besticht mit ihrer Simplizität – überminimalistisch. Die museale Darstellung der Jil Sander Kosmetiklinie, vertrieben durch Coty, ist steigerungsfähig, hierbei bleibt der erste Flakon von Peter Schmidt aus dem Jahre 1979 für Jil Sander das Highlight.

Die Szenografische Darstellung wird den sonst hohen Standards der Ausstellung nicht gerecht. Verwunderlich scheint auch der dürftige Presseauftritt, bei dem die Möglichkeit ausblieb mit der Designerin ein Wort zu wechseln, gar ein pressetaugliches Bild der Designerin zu machen.

Die Ausstellung kann bis zum 6. Mai 2018 im Museum für Angewandte Kunst besucht werden. Gerüchten zu Folge könnte die Ausstellung darauf nach Hamburg, zum Ausgangspunkt des Jil Sander-Imperiums, verlagert werden.